Alter Krug
1711 stand für die Brauer in Wernigerode fest, „…daß die gedachte Schenke [in Wasserleben] eine der fürnehmsten in diesem Lande ist…“1).
Mit dieser „fürnehmsten Schenke“ war der Alte Krug gemeint.
Nicht immer hatte er einen solch guten Ruf. Gut fünfzig Jahre früher hieß es, dass „…sie [die Wasserleber] den Krug gar verfallen lassen und es in die Schenkstube regnet. Die Krugpacht wird versoffen, der Krüger ausgezehrt.“2)
Wo sich der Alte Krug befand ist zwar nicht gesichert, aber vermutlich stand er auf dem Grundstück Nr. 95 der späteren Gaststätte „Zur Forelle“.
In der ersten Wasserleber Volkszählung von 1809 wird unter der Hausnummer 95 der Krüger Heinrich Fuhrmeister mit Familie aufgeführt3). Nur ein weiterer Gastwirt taucht in der Volkszählungsliste auf: Christoph Schaper unter der Hausnummer 80 (ab 1810 Nr. 81) als Betreiber des Neuen Kruges4).
Umgangssprachlich hielt sich für den Alten Krug bis vor wenigen Jahren der Name „de Underste Krauch“.
Quellen und Literatur
1) Landesarchiv Sachsen-Anhalt, MD, H, Nr. 1020, Acta die Verpachtung der Gemeindegüter 1672, Blatt 36v
2) Heise, Wilhelm: Chronik des Dorfes Wasserleben, handschriftlich, unveröffentlicht, 4 Bde., Wasserleben, 1964, Bd. 1, S. 72
3) Landesarchiv Sachsen-Anhalt, MD, H 9-2, 60, Fach 8, Nr. 5, Bevölkerungsetat 1809
4) ebd.